Was sind Negativzinsen?

Allgemein formuliert, bedeuten Negativzinsen, dass der Anleger für seine Geldanlage draufzahlen muss. Wie bei allen Zinsen lässt sich jedoch auch beim Negativzins zwischen Nominalzins, Rendite und Realzins unterscheiden. Der Nominalzins wird bei einem Zinssatz unter null Prozent zum Negativzins. Bei der Rendite ist zusätzlich der Kurs eines Wertpapiers von Bedeutung. Eine Negativrendite kann nämlich auch bei positivem Nominalzins entstehen. Nämlich dann, wenn der Kurs so weit über pari (Ausgabekurs) liegt, dass er den Nominalzins übersteigt. Liegt z. B. der Nominalzins bei null Prozent und der Kurs einer Anleihe bei 100,30 Prozent, so ergibt sich eine Negativrendite. Negative Realzinsen entstehen schon dann, wenn die Rendite unterhalb der Inflationsrate liegt. Der Gläubiger erhält zwar einen (positiven) Nominalzins und auch die Rendite ist positiv, dennoch sinkt die Kaufkraft des eingesetzten Kapitals. Aktuell weisen 30-jährige deutsche Bundesanleihen einen negativen Nominalzins auf.