Märkte & Trends 08/2020

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Wohin geht die Reise?

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Märkte im Überblick

 

Kapitalmarktindizes 14.08.2020  + / - Ultimo Vormonat  + / - Jahresbeginn
Aktien Deutschland (DAX®) 12.901,34 +1,61 % -2,62 %
Aktien USA (Dow Jones Industrial Average) 27.931,02 +4,84 % -2,13 %
Aktien Europa (EURO STOXX® 50) 3.305,05 -0,49 % -11,75 %
Aktien Welt (MSCI Kursindex Welt) 2.384,20 +5,00 % +1,09 %
Renten Deutschland (RexP) 145,07 +0,07 % +0,94 %
Währung Euro/US-Dollar 1,18 +3,78 % +5,38 %

Quelle: Thomson Reuters DATASTREAM, Werte seit Jahresbeginn und zur letzten Monatsmitte in Prozent.

DAX® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG

EURO STOXX® ist eine eingetragene Marke von STOXX Limited

Anlageklassen im Überblick

 So lesen Sie die Tabelle richtig

  

Attraktiv

Mehrheitlich
attraktiv

Neutral

weniger
attraktiv

Unattraktiv

 

 

 

 

 

 

Anlageklassen     Kommentar
Aktien

Der amerikanische Aktienmarkt hat im August nun wieder das Niveau von Februar erreicht und somit sämtliche Verluste aus dem Abverkauf im März wieder aufgeholt. Die Geschwindigkeit der Erholung war für viele Marktteilnehmer überraschend. Positive Signale aus der Wirtschaft sowie die Hoffnungen auf einen Impfstoff gegen COVID19 waren die größten Treiber. Der Markt scheint negative Nachrichten zu ignorieren und nimmt die positiven Entwicklungen vorweg. Bewertungen sind teilweise jedoch ambitioniert. Wir bleiben daher neutral positioniert und gehen keine größeren Risiken mehr neu ein. Ein Risikoschutz über Put Optionen erscheint derzeit als attraktiv, da sie im Vergleich zu den Vormonaten wieder günstiger geworden sind.

Renten

Nachdem in den letzten Monaten mit Unternehmensanleihen guter Bonität sowie mit Schwellenländeranleihen außerordentlich gute Renditen erwirtschaftet werden konnten, stufen wir unsere Markteinschätzung wieder auf neutral zurück und können Gewinne mitnehmen. Nach vorne blickend müssen Kreditrisiken wieder stärker berücksichtigt werden. Die Renditeaufschläge befinden sich wieder auf ähnlichen Niveaus wie vor der Krise. Die Wahrscheinlichkeit von Kreditausfällen ist noch nicht erhöht, muss aber weiter beobachtet werden.

Rohstoffe

Auch am Rohstoffmarkt nehmen wir nach mehreren Monaten sehr guter Performance erste Gewinne mit und stufen den Markt auf neutral. Der Goldpreis hat mit 2000 USD ein neues Rekordhoch erreicht. Dieses muss erst einmal gehalten werden. Am Ölmarkt ist noch einiges an Potenzial vorhanden. Der Markt für Industriemetalle befindet sich ebenfalls zum Teil wieder auf dem Niveau von vor dem Ausbruch der Pandemie.

Liquidität

Wir stufen Liquidität zurück auf neutral und parken die Gewinnmitnahmen aus Rohstoffen und Unternehmens- und Schwellenländeranleihen in Cash. Somit warten wir auf wieder günstigere Einstiegsgelegenheiten.

 

Rechtlicher Hinweis:

Die rechtlichen Hinweise zu den einzelnen Investmentfonds entnehmen Sie bitte dem Verkaufsprospekt/Fondsporträt. Lesen Sie dazu bitte auch die allgemeinen Rechtlichen Hinweise. Geäußerte Prognosen oder Erwartungen sind mit Risiken und Ungewissheiten verbunden und die tatsächlichen Entwicklungen können hiervon wesentlich abweichen. MEAG behält sich Änderungen der geschilderten Einschätzungen vor und ist nicht verpflichtet, diese Unterlage zu aktualisieren. Wertentwicklungen und Auszeichnungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen und Auszeichnungen.

 

 

Expertenmeinung

Expertenmeinung

Geringes Wirtschaftswachstum, kaum Inflation und steigende Staats-verschuldung – und das über viele Monate oder gar Jahre hinweg. Worauf wir uns, verstärkt durch die Pandemie, seit geraumer Zeit in Europa bzw. in der Eurozone zubewegen, hat einen Namen: das Japan-Szenario. Stefan Amenda erklärt, was es mit dem Begriff auf sich hat, wie der Ausweg aus einer solch lang anhaltenden schwächelnden Konjunkturlage aussehen könnte – und was das aktuell für die Anleger bedeutet.

Auf die Gewinner von morgen setzen.

Das Japan-Szenario beschreibt eine Konstellation, in der geringes Wachstum, deflationärer Druck und eine ungebremste Verschuldung zusammenkommen. Japan befindet sich seit mehr als 20 Jahren in diesem Zustand und hat den Ausgang aus dem Szenario bislang nicht gefunden.

Doch zunächst die gute Nachricht: Das Land der aufgehenden Sonne gehört noch immer zu den reichen Ländern der Welt. „Schreckensnachrichten“ einer untergehenden Konjunktur sucht man vergebens. Dennoch: Wie konnte das einstige Vorzeigeland der 1980er-Jahre mit seiner globalen Vorbildfunktion in Sachen Innovation, Technologie und wirtschaftlicher Entwicklung so den Anschluss verlieren?

Es ist ein Teufelskreis, aus dem Japan keinen Ausweg findet. Die höheren Staatsausgaben und die niedrigen Zinsen, welche die Wirtschaftsleistung wieder auf Vordermann bringen sollten, haben vor allem die Schulden steigen lassen. Eigentlich nicht weiter schlimm, schließlich liegen die Zinsen in Japan seit Jahren nahezu bei Null. Der Schuldendienst lässt die laufende Rechnung nur unmerklich ansteigen. Weitaus gravierender sind jedoch die Folgen der andauernden Nullzinspolitik auf das Wirtschaftswachstum: Investitionen müssen sich gar nicht besonders lohnen, um finanziert werden zu können. Dabei wären sie zur Steigerung der Produktivität so wichtig. In einem solchen Umfeld bleiben dringend notwendige bahnbrechende Erfindungen und Innovationen aus. Der Strukturwandel erlahmt, Wirtschaftsreformen unterbleiben.

Ganz offenbar kann Japan diesen Zustand über sehr viele Jahre durchhalten. Anzustreben ist das Japan-Szenario selbstverständlich nicht – das gilt als ausgemacht! Bislang wähnte sich Europa, respektive die Eurozone, nicht in einer vergleichbaren Situation. Doch die Stimmen mehren sich, dass wir uns möglicherweise schon mittendrin befinden.
Ein Blick zurück: Um die Wirtschaft nach der Finanzkrise 2008/2009 wieder auf Vordermann zu bringen, wurden umfangreiche staatliche Ausgabenprogramme aufgelegt, zudem halfen die Zentralbanken mit ihrer Nullzinspolitik der Konjunktur auf die Sprünge. Immer wieder wird seitdem auf die Inflationsgefahr dieser konjunkturell stimulierenden Maßnahmen hingewiesen. Doch davon ist bei Weitem nichts zu sehen. Die Preisentwicklungsraten befinden sich auf sehr moderaten Niveaus, die mit einer Inflationsgefahr nichts gemein haben.
In vielen Ländern Europas haben wir es stattdessen mit äußerst niedrigen Wachstumsraten zu tun. Vor allem in Staaten der südlichen Peripherie, Italien und Spanien, die nun zusätzlich die Auswirkungen der Pandemie auf ihre Wirtschaftsleistung zu spüren bekommen. Und auch die Lage in Griechenland hat sich seit den Diskussionen um die Schuldentragfähigkeit im Gefolge der Finanzkrise 2008/2009 nicht durchgreifend verbessert. Selbst Frankreichs Wirtschaft ist mittlerweile ins Stocken geraten. Dabei ist allen Ländern, inklusive Deutschland, eines gemein: Sie verlieren nach und nach ihre Schlüsselindustrien sowie den internationalen Anschluss beim Thema Digitalisierung. Diese machen tonangebende Unternehmen anderswo in der Welt aus. Dabei kann auch die gut gemeinte Rettung von Unternehmen, die von der Pandemie besonders betroffen sind, nichts ausrichten. Sie trägt vielmehr dazu bei, die Vergangenheit zu konservieren. Soll heißen: Der Staat lenkt Ressourcen in wenig ertragsversprechende Verwendungen, denen die Zukunft nicht gehört.
Für den Anleger bedeutet dies, dass er mit Anleihen auf sehr lange Sicht vermutlich wenig bis nichts verdienen kann. Schließlich ist es zurzeit noch nicht absehbar, ob oder wann die Zinsen wieder deutlich steigen werden. In einer solchen Situation kann eine langfristige Investition in Aktien eine gute Alternative sein. Denn die Pandemie hat wie ein Beschleuniger und Verstärker bestehender Trends gewirkt. Gerade diejenigen Unternehmen, die schon vorher als Gewinner gehandelt worden sind, konnten am stärksten profitieren. Aus genau diesen Gewinnern von morgen selektieren unsere Aktienfondsmanager die aussichtsreichsten Titel und investieren in diese für die Anleger in den MEAG Publikumsfonds. So können private Anleger trotz „japanischer Zustände“ langfristig auf die möglichen Gewinner der Zukunft setzen.
 
Risikohinweise:
Angaben zu bisherigen Wertentwicklungen oder Auszeichnungen sind keine Garantie für zukünftige Wertentwicklungen. Der Wert der Fondsanteile und deren Erträge können sowohl steigen als auch fallen, und es besteht die Möglichkeit, dass Sie bei einer Rückgabe von Anteilen nicht den vollen investierten Betrag zurückerhalten. Wertpapiere unterliegen den Schwankungen an den Kapitalmärkten (z. B. Aktienkurs- und Zinsänderungsrisiko sowie Währungsrisiko).